Chronik

Der CVJM Stift Quernheim e. V. wurde 1889 als „Jünglingsverein“ vom ersten Pastor der Kirchengemeinde Stift Quernheim, Karl August Wilhelm Woltemas (1781-1862) gegründet. Im Jahre 1933 wurde aus diesem Verein der „Christliche Verein junger Männer“ der in den 1970er Jahren zum „Christlichen Verein junger Menschen“ umbenannt wurde. Ziel dieses Vereins war es von Beginn an, jungen Menschen durch praktische Nächstenliebe den christlichen Glauben und insbesondere Gottes Liebe in Wort und Tat nahezubringen.


Bereits 1913 konnte durch Spenden und Eigeninitiative ein erstes Vereinshaus errichtet werden, das jedoch später wieder abgerissen werden musste. So kam es dann 1969 dazu, dass sich die Jugendlichen des Vereins die oberen Räume des sich neben der Kirche befindenden Pfarrwitwenhauses herrichteten.
Das Pfarrwitwenhaus wurde 1819 von Pastor Woltemas erbaut und bis 1935 von der letzten Pfarrwitwe Wilhelmine Woltemas und ihrer Schwester Johanne Böhmer bewohnt. 1939 wurde das Fachwerkhaus renoviert und von der Kirchengemeinde an den Organisten Ludwig Frederkind, Rektor i.R. vermietet. Frederkinds Frau lebte noch bis 1966 in dem Fachwerkhaus. (Eine detaillierte Zusammenfassung der Geschichte des Pfarrwitwenhauses findet sich im Buch „Streitsache Pfarrwittum“ vom Ortshistoriker Erich Scheiding.)


Für die Jugendarbeit stellte sich schnell heraus, dass die oberen Räume des Hauses unzureichend waren. Dem Vorbild des bereits in Bünde bestehenden Jugendhauses folgend, beschlossen sie, das zu dem Zeitpunkt für den Abriss vorgesehene Pfarrwitwenhaus zu renovieren. Nachdem alle zuständigen Gremien ihre Zustimmung gegeben hatten wurde der Ausbau des Fachwerkhauses in Angriff genommen. Es entstanden zwei Gemeinschaftsräume, eine Küche, Toiletten sowie eine gemütliche Kaminecke. Am 13. Februar 1971 wurde der ‚rauchfang‘ in einer kleinen Feierstunde als „altes Haus für junge Leute“ eingeweiht. Seit 1994 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.


Aufgrund von Baumängeln kam es später zur Sperrung des ‚rauchfang‘. Erst im April 2004, nach einer zweijährigen Grundsanierung, fand die feierliche Wiedereröffnung des Rauchfangs statt.
„Dieses Haus ist wie ein Magnet, der uns anzieht. […] Wir kommen, weil wir uns hier wohlfühlen und uns aussprechen können.“ Das sagte Jugendsekretär Walter Krug bei der Eröffnung des „alten Hauses für junge Leute“ im Februar 1971. Diese Worte haben auch heute noch ihre Gültigkeit. Der Rauchfang ist zur Heimat unseres CVJMs geworden, hier fühlen wir uns Zuhause! Er ist ein Ort des Willkommenseins, ein Ort der Geborgenheit, ein Ort der Freude, ein Ort des Vertrauens, ein Ort des Glaubens, ein Ort der Erinnerungen.